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Am Montag den 08.12 treffe ich mich in der Nähe von Amsterdam mit Dr. Greg Rasmussen, dem wohl besten Biologen für afrikanische Wildhunde, sowie Ron van der A, dem Geschäftsführer der Gesellschaft Painted Dogs Conservation für die Niederlande. Greg ist extra aus Simbabwe, seinem Heimatland angereist, um durch Vorträge und Treffen mit Sponsoren, Aufmerksamkeit und Gelder für sein Projekt zum Schutz der Painted Dogs zu bekommen. Ron ist sehr aktiv in Holland um etwas zum Schutz dieser unglaublichen Wildhunde zu tun.
Ich werde sehr nett von Beiden empfangen und wir unterhalten uns über unsere im September 2015 geplante Tour nach Simbabwe zu ihm und seinem Painted Dog Projekt. Er wird gemeinsam mit Ron eine Tour für Perlenfänger durchführen, die uns auf Privatgebiete von Farmen führt, zu denen sonst niemand hinkommt. Wir werden so nah in die Welt der wilden Tiere und Einheimischen eintauchen, einschließlich natürlich der Wildhunde, wie Reisende es normalerweise nicht erleben. Wenn es sich ergibt, dürfen wir sogar dabei sein, wenn er einen Wildhund einfängt um ihn zu besendern. Von jedem Teilnehmer geht ein Teil des Tourpreises an Greg und sein Projekt, um es zu unterstützen.
Die Begrüßung ist sehr herzlich und fröhlich, dabei ist es das Thema keineswegs. Die afrikanischen Wildhunde sind in kürzester Zeit von uns Europäern nahezu an den Rand der Ausrottung gebracht worden. Sie waren davor sehr zahlreich und wurden verehrt von den Einheimischen. Doch der Europäer brachte seinen Hass gegen alles was so ähnlich wie ein Wolf ist, mit und dezimierte ihre Zahl drastisch – bis heute. Greg kam vor vielen Jahren aus England und setzt sich sehr erfolgreich nicht nur für den Schutz dieser außergewöhnlichen Tiere ein, sondern er gibt auch der lokalen Bevölkerung eine Perspektive, indem sie bei ihm arbeiten und ausgebildet werden.
Er begeistert bereits Kinder durch Busch-Camps für die faszinierende Natur und die Wildtiere. Ganz nebenbei erfand er auch noch ein Halsband, dass ca. 90% der Painted Dogs vor dem qualvollen Tod durch Drahtschlingen-Fallen bewahrt.
Es ist dort eine übliche Jagdmethode, doch leider geraten auch viele der seltenen Wildhunde hinein. Es wird demnächst sogar mit GPS ausgestattet sein, so dass es gleich mehrere Funktionen erfüllt. Mittlerweile helfen ihm viele Einheimische Tiere aus diesen Drahtschlingen zu befreien und verwenden den Draht für den Bau von Kunstobjekten – die sogenannte Snare Wire Art. Sie bauen Skulpturen daraus, diese werden verkauft und der Erlös geht wiederum in das Projekt für Painted Dogs.
Eine wundervolle Art, aus so dem so grauenvollen Fallen, dennoch etwas positives zu machen.
Überhaupt bin ich begeistert wie fröhlich und unermüdlich Greg ist. Er erzählt mir, dass er bis Ende Dezember unterwegs sein wird, weiter nach England und in die USA, um Gelder und Sponsoren zu gewinnen für sein Projekt. Dazwischen gibt er sein wertvolles Wissen gerne an Zoos weiter, die ihn befragen zu ihren Painted Dogs. Dadurch verhilft er auch den in Gefangenschaft lebenden Wildhunden zu mehr artgerechtem Leben.
Ich werde sogar eingeladen am nächsten Tag mit dabei sein zu dürfen, wenn er in den Artis-Zoo nach Amsterdam fährt, um sich dort mit den Verantwortlichen, der dortigen Wildhunde, zu unterhalten.
Unsere gemeinsame Zeit ist sehr angenehm und wir stellen sogar fest, dass wir die gleichen Autos (Landrover Defender :-)) fahren. Natürlich tauschen wir unsere Erfahrungen im Geländefahren aus, wobei Greg da haushoch die spannenderen Erfahrungen besitzt…
Am nächsten Tag treffen wir uns im Zoo und ich darf sozusagen „Backstage“ mit zu den Wildhunden. Es ist gerade ein Wurf Welpen geboren. Als wir im, der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Teil, des Geheges stehen, kommen die Rudelmitglieder ganz nah an die Gitterstäbe und beäugen uns neugierig.
Dank Greg wurde in den letzten Jahren einiges am Gehege optimiert, so dass sie mehr einem ihrem natürlichem Verhalten entsprechenden Raum haben. Das imponiert mir auch an ihm, obwohl ich mir vorstellen kann, das es ihm sicher weh tut diese tollen Tiere in Gefangenschaft zu sehen, verurteilt er es nicht, sondern trägt durch sein Wissen dazu bei eine bessere Situation zum Wohle dieser Wildhunde zu schaffen.
Am Ende dieser viel zu schnell vergangenen zwei Tage, ist eins für mich ganz klar – wenn ich jemand benennen sollte, der seinen Platz im Leben gefunden hat, zu 100 % authentisch lebt und all seine Kraft und Freude aus dem zieht was er tut und das mit 1000 % Hingabe, dann ist es Greg Rasmussen!!!