Als ich diese Geschichte einer 100-jährigen Dame aus den USA las (Link ganz unten im Text), habe ich mich einserseits sehr gefreut, dass ihr lang ersehnter Wunsch noch in Erfüllung ging, doch gleichzeitig dachte ich auch daran wie schade und traurig es ist, dass es solange gedauert hat und sie mit 100 Jahren das Meer nur noch mit einem Fuß spüren konnte, statt sich mit voller Freude in die Fluten zu stürzen, in das Meer vollkommen einzutauchen und sich dann im warmen Sand von der Sonne trocknen zu lassen … Ich hatte seit Kindheit den Traum mit dem Rucksack um die Welt zu reisen, fremde Kulturen, wilde Tiere und Natur zu erleben. Dieser Wunsch war zwar stark, wurde aber irgendwie vom Alltag als Wunschtraum immer wieder in den Hintergrund gedrängt.

Als ich Anderen davon erzählte und sie mir antworteten: So was will ich auch machen, wenn ich in Rente bin – dann habe ich Zeit und Geld gespart… war mir klar, ich möchte es jetzt machen! Irgendwie bekomme ich das schon hin. Da war ich 34 Jahre alt! Es war die beste Entscheidung meines Lebens. Ich habe von dieser einjährigen Weltreise soviele unglaublich schöne und einzigartige Begegnungen, Momente und Eindrücke bis heute in meinem Herzen. Es hat mir eine andere/erweiterte Sicht auf das Leben gegeben und vor allem bin ich sehr froh, dass ich dies gemacht habe in einem Alter wo alle Optionen möglich sind, weil die Kraft, die Gesundheit, der Wille ein anderer sind als im Rentenalter. Ob vom Trekking durch den Regenwald oder das Schlafen auf einer Isomatte in der Wildnis, ohne am nächsten Morgen steif aus dem Zelt zu klettern, alles ist möglich :-) 

Es ist nie zu spät sich seinen „Traum“ zu erfüllen, doch manchmal wäre er bestimmt intensiver zu spüren, wenn man nicht allzulange damit wartet… Hauptsache ist jedoch, man tut es, bevor es zu spät ist!

In diesem Sinne, euch eine schöne Zeit und viel Spaß beim Lesen des Artikels: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/100-jaehrige-ruby-holt-aus-usa-sieht-zum-ersten-mal-das-meer-a-1004315.html

Eure Sabine Bengtsson